Des objets multiples : fleuves et rivières dans les discours géographiques et les cartes en Europe au début de l’époque moderne (XVIe–XVIIe siècle)

Abstract

This article deals with the evocation and representation of rivers in geographical texts and
maps in early modern Europe (sixteenth–seventeenth centuries). Acknowledging the diversity
of purposes for the description and representation of rivers within geographical knowledge, it
addresses three significant aspects. The first section highlights the central role played by rivers
in map design and the structuring of geographical descriptions: as fairly stable elements of the
landscape, they were essential reference points for geographers and cartographers. The second
part examines the ways in which watercourses were used to understand and practice space,
particularly in the context of travel, warfare, and economic activities. Finally, the third section
identifies two clearly differentiated (but concomitant) ways of approaching watercourses: the
first is a symbolic use of rivers, which makes them metonyms for a specific territory; the second
is a naturalization, which integrates into geographical discourse the description of the natural
characteristics of watercourses as well as questions about their origin, formation, or evolution
over time. This study highlights the fact that, in the geographical discourses and texts of early
modernity, watercourses are only rarely used as boundary markers.
Dieser Artikel befasst sich mit der Evokation und Darstellung von Flüssen in geographischen
Texten und Karten im Europa der Frühen Neuzeit (16.–17. Jahrhundert). In Anbetracht der unterschiedlichen
Zwecke, die mit der Beschreibung und Darstellung von Flüssen im geographischen
Wissen verfolgt wurden, werden drei wichtige Aspekte behandelt. Der erste Abschnitt
hebt die zentrale Rolle hervor, die Flüsse bei der Gestaltung von Karten und der Strukturierung
geographischer Beschreibungen spielten: Als relativ stabile Landschaftselemente waren sie für
Geographen und Kartographen wesentliche Bezugspunkte. Der zweite Teil untersucht die Art
und Weise, wie Wasserläufe genutzt wurden, um den Raum zu verstehen und zu erschließen,
insbesondere im Zusammenhang mit Reisen, Kriegsführung und wirtschaftlichen Aktivitäten.
Im dritten Teil schließlich werden zwei deutlich unterschiedliche (aber nebeneinander bestehende)
Arten der Annäherung an Wasserläufe identifiziert: die erste ist eine symbolische Verwendung
von Flüssen, um ein bestimmtes Territorium zu bezeichnen; die zweite ist eine Naturalisierung,
die in den geographischen Diskurs die Beschreibung der natürlichen Eigenschaften
von Wasserläufen sowie Fragen über ihren Ursprung, ihre Entstehung oder ihre Entwicklung im
Laufe der Zeit integriert. Die Studie macht deutlich, dass Fließgewässer in den geographischen
Diskursen und Texten der Frühen Neuzeit nur selten als Grenzmarker verwendet werden.

Available Formats

Published

2025

How to Cite

Chassagnette, A. (2025). Des objets multiples : fleuves et rivières dans les discours géographiques et les cartes en Europe au début de l’époque moderne (XVIe–XVIIe siècle). omparativ, 34(4-5), 422–442. https://doi.org/10.26014/j.comp.2024.04-05.03