Risk Assessors and Bio-Participants:
Homo Europaeus in Contemporary Nutrition and Health Research
Abstract
Dieser Beitrag untersucht die Konstitution des Homo Europaeus durch die Wissensgenerierung im Feld Ernährung und Gesundheit. Hierzu fokussieren wir die konkreten Arbeitsweisen, Kategorisierungen und Standardisierungen in der biomedizinischen und gesundheitswissenschaftlichen Forschung sowie deren Differenzproduktion. Wir folgen den wissenschaftlichen Verfahren, durch die das „Europäische“ als performative Kategorie in Gesundheitswissenschaft und Präventionspolitik hervorgebracht, kritisiert, hinterfragt und erneuert wird. Die demografisch-epidemiologische Erhebung des Europäischen wird dabei weniger als Realität abbildend sondern als Realität hervorbringend untersucht – insbesondere im Hinblick auf ihr Neu-Konfigurieren des Verständnisses von Bürgerschaft. Hierfür spielen technokratische Praktiken der Risikoabschätzung sowie neue Formen der Arbeit und Partizipation an der Wissensbildung eine zentrale Rolle. In den Verfahren der Wissensproduktion selbst konstituiert sich der Homo Europaeus nicht zuletzt als Datenproduzent und -konsument.